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„Das ist nur eine Phase“ , „Da wird er/sie sich schon dran gewöhnen“ , „Das muss er/sie lernen“

Überblick

Warum es Sinn macht die Gefühle vn Kindern ernst zu nehmen

Ich heiße Christina Eberitsch, bin Mama von 4 Kindern, Ehefrau und arbeite als systemische Beraterin mit Schwerpunkt Familien in Unterwellenborn.

„Das ist nur eine Phase“ , „Da wird er/sie sich schon dran gewöhnen“ , „Das muss er/sie lernen“

So, oder so ähnlich schallt es täglich in deutschen Kitas und Familien. Kinder weinen. Können sich nicht so gut von MaPa verabschieden. Wollen nicht raus. Wollen nicht mit anderen Kindern spielen. Haben einen ausgefallenen Klamottenstil. Oder fühlen sich einfach nicht wohl. All das sind Situationen, in denen nur allzu oft über die Gefühle und Wahrnehmungen von Kindern hinweggegangen wird.

Doch warum sprechen wir Kindern so oft ihre Gefühle ab oder übergehen sie einfach?

Ich glaube, dass es da verschiedene Komponenten gibt. Zum einen haben wir es selbst so erlebt. Die deutsche Gesellschaft ist sehr darauf ausgelegt zu funktionieren. Leistung zu erbringen.

Ja, das hat auch sehr viele positive Seiten. Nicht umsonst sind wir ein wirtschaftlich starkes Land. Doch in dieser Leistungsgesellschaft hatten und haben Gefühle wenig Platz.

Das müssen natürlich auch die Kleinsten schon lernen.

Denn es ist wichtig sich gut ins System einzufügen und zu funktionieren, um später auch die Leistung zu erbringen. An dieser Stelle möchte ich sagen: Nein, das stimmt nicht.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen dann besser arbeiten, leben und lieben, wenn sie mit allem was sie ausmacht ernst genommen und gesehen fühlen. Und da stehen an erster Stelle die Gefühle eines Menschen, die es gilt ernst zu nehmen. Denn schauen wir uns mal an, was mit uns Menschen passiert, wenn wir oder andere unsere Gefühle ignorieren.

  1. Emotionale Unterdrückung: Wenn du deine Gefühle dauerhaft ignorierst, könntest du es dir angewöhnen oder als normal empfinden, sie zu unterdrücken. Dies kann zu einer emotionalen Blockade führen, bei der du Schwierigkeiten hast, deine eigenen Emotionen zu erkennen, auszudrücken und zu verstehen. Das kann auf lange Sicht zu einem Verlust des emotionalen Bewusstseins und zu einem Gefühl der Entfremdung von dir selbst führen.
  • Körperliche Auswirkungen: Emotionen und körperliche Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Das Ignorieren von Gefühlen kann zu chronischem Stress führen, der wiederum zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen, Schlafstörungen oder einem geschwächten Immunsystem führen kann.
  • Beziehungsprobleme: Emotionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn du deine eigenen Gefühle ignorierst, könntest du Schwierigkeiten haben, deine Bedürfnisse auszudrücken und eine authentische Verbindung zu anderen aufzubauen. Dies kann zu Kommunikationsproblemen, Konflikten und einem allgemeinen Gefühl der Distanz in deinen Beziehungen führen.
  • Psychische Belastung: Das Ignorieren von Gefühlen kann auch zu psychischer Belastung führen. Ungelöste emotionale Probleme können sich im Laufe der Zeit anhäufen und zu Angstzuständen, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen führen. Es ist wichtig, auf deine Gefühle zu achten und angemessene Wege zu finden, um mit ihnen umzugehen.

Das heißt, gehen wir einfach so über das weg, was da so als „Phase“ bezeichnet wird, kann es für unsere Kinder weitreichende Folgen haben.

Es ist wichtig, dass Kinder in ihrem emotionalen Erleben ernst genommen werden.

Wenn ein Kind also Schwierigkeiten hat sich von MaPa zu verabschieden, sollte geschaut werden, was das Kind benötigt. Sicherheit in Form von Ritualen, Kuscheltieren oder ähnlichem. Auch macht es Sinn zu schauen, wie stehen MaPa zum Kindergarten, denn ihre Gefühle können sich auf das Kind übertragen.

Du siehst also schon, es geht nicht nur darum, dass das Kind morgens in der Kita nicht mehr weint, sondern da steckt noch so viel mehr dahinter.

Und genau so ist es auch mit allen anderen Situationen, in denen wir Erwachsene versuchen, dass das Kind möglichst schnell wieder möglichst unauffällig und ruhig ist.

Denk mal darüber nach.

Und bei dem Prozess, herauszufinden, welche Komponenten in deiner speziellen Situation eine Rolle spielen, stehe ich gerne an deiner Seite.

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