
Weiblichkeit ist schwach
Jahrhundertelang galten die Männer als das starke Geschlecht. Die meisten Führungspositionen werden auch heute noch von Männern begleitet und die Fähigkeiten wie „stark sein“, „Zähne zusammenbeißen“ oder „Durchhalten“ ziehen sich durch unsere Gesellschaft. So ist unser Leben seit sehr langer Zeit von diesen männlichen Qualitäten geprägt.
In jüngster Zeit wird immer deutlicher, dass es so nicht weitergehen kann. Frauen vernetzen sich, Frauen werden laut. Immer wieder liest oder hört man Dinge wie: Wir starten in eine neue Zeit. Eine Zeit der Verbundenheit. Des Wir.
Grundsätzlich würde ich das sehr unterschreiben, doch schaut man sich die ganze Szene der Persönlichkeitsentwicklung mal an, dann entdeckt man da sehr viele Sätze wie: „Lass los und alles wird sich fügen.“ „Lass die Energie fließen und alles kommt zur rechten Zeit.“
Stoppt das Extreme
Und an dieser Stelle möchte ich gerne STOPP rufen. Denn ja, ich bin ein großer Fan von TOOLS die dazu beitragen uns selbst besser kennen zu lernen, dem Leben zu vertrauen. Sei es Aufstellungsarbeit, Tarot, Körperarbeit oder auch Human Design.
Doch wenn euch jemand erzählt, dass diese Methoden ALLEINE der Schlüssel zu Glück und Erfolg sind: LAUFT.
Eine Kollegin prägte den schönen Begriff der „toxischen Weiblichkeit“ – ein wahrlich schöner Begriff wie ich finde, der sehr gut beschreibt, dass all diese weiblichen Attribute: Vertrauen, Gefühl, Mitschwingen – gerade wie der heilige Gral behandelt werden.
Das sind sie aber nicht. Meiner Meinung nach, geht es immer um Balance.
Balance
Wenn ich loslasse und vertraue (weiblich) , dann bin ich offen für neue Lösungsmöglichkeiten (männlich). Wenn ich mich selbst fühlen kann (weiblich), kann ich einen Vision, ein Ziel für die Zukunft, erarbeiten (männlich), welches zu mir passt.
Merkt ihr was? Es geht nicht nur darum , mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, es geht für mich vorrangig darum, weibliche und männliche Eigenschaften in jedem von uns in Balance zu bringen und so das Leben zu gestalten, was wir uns wünschen.
Die Rolle der Gesellschaft
Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Mit der zunehmenden Gleichberechtigung der Geschlechter erkennen wir, dass sowohl Männer als auch Frauen sowohl männliche als auch weibliche Qualitäten in sich tragen. Das Ideal der Balance wird immer wichtiger, da es uns ermöglicht, ein harmonischeres und erfüllteres Leben zu führen. Die traditionelle Trennung der Geschlechterrollen verliert an Bedeutung und macht Platz für ein integrativeres und flexibleres Verständnis von Identität und Fähigkeiten.
Die Kraft der Weiblichkeit
Weibliche Qualitäten wie Empathie, Fürsorglichkeit und Intuition werden immer mehr als wertvolle Stärken anerkannt. Diese Eigenschaften sind keineswegs schwach, sondern sie sind essenziell für ein ausgewogenes und gesundes Miteinander. In Führungspositionen können sie dazu beitragen, eine inklusive und kooperative Arbeitsumgebung zu schaffen, die sowohl Kreativität als auch Produktivität fördert. Weiblichkeit und Stärke schließen sich nicht aus, sie ergänzen sich.
Praktische Anwendung im Alltag
Um diese Balance zu erreichen, können wir im Alltag kleine Schritte unternehmen. Dazu gehört zum Beispiel, bewusster mit unseren Gefühlen umzugehen und sie als wertvolle Informationsquelle zu nutzen. Gleichzeitig sollten wir auch unsere Ziele klar definieren und aktiv daran arbeiten, sie zu erreichen. Es ist wichtig, sich regelmäßig Zeit für Selbstreflexion zu nehmen und sich zu fragen, ob wir in unseren Handlungen und Entscheidungen sowohl unsere männlichen als auch weiblichen Qualitäten berücksichtigen.
Fazit: Ein neuer Weg
Es ist an der Zeit, die alten Geschlechterstereotype hinter uns zu lassen und eine neue Ära der Balance und Integration zu begrüßen. Weiblichkeit ist nicht schwach – im Gegenteil, sie ist stark und kraftvoll. Durch die bewusste Integration beider Seiten unserer Persönlichkeit können wir ein erfüllteres und erfolgreicheres Leben führen. Lasst uns also gemeinsam daran arbeiten, diese Balance zu finden und zu fördern, sowohl in unserem persönlichen Leben als auch in der Gesellschaft als Ganzes.
Alles Liebe
Christina
Quelle: Shutterstock.com / Black Salmon