Systemische Paar- und Familienberatung

Hochsensibel im Familienalltag – wenn alles zu viel wird

Hochsensibel

Wie du als hochsensible Mutter wieder zu dir selbst findest


Kennst du das Gefühl, dass dir alles zu laut, zu schnell und zu viel ist?

Der Alltag als Mutter kann turbulent sein. Für hochsensible Frauen wird er zur echten Zerreißprobe. Während andere scheinbar mühelos mit Lärm, Chaos und Dauereinsatz umgehen, spürst du jede Kleinigkeit – körperlich und emotional. Und dann kommen auch noch Kommentare wie: „Das ist doch ganz normal mit Kindern“ oder „Stell dich nicht so an.“

In diesem Artikel erzähle ich dir die Geschichte einer meiner Klientinnen. Sie ist hochsensibel, Mutter von zwei Kindern – und lange Zeit hat sie geglaubt, mit ihr stimme etwas nicht. Bis sie einen entscheidenden Schritt gegangen ist.


Zwischen Zeitungsresten und Frühstückschaos: Der tägliche Kraftakt

„Ich will doch nur zehn Minuten Ruhe“, dachte sie, als sie morgens die zerfetzte Zeitung vom Boden aufhob. Die Kinder waren laut, hungrig, wild. Ihr Mann? Verständnisvoll – aber nicht wirklich hilfreich. „Das ist nur eine Phase“, sagte er. Doch sie spürte: Es ist nicht nur eine Phase. Es ist ein Dauerzustand, der sie auslaugt.

Sie fühlte sich übergangen. Nicht gehört. Nicht gesehen.


Emotionale Überforderung: Wenn du nur noch funktionierst

Tagsüber war sie alleine mit den Kindern. Und obwohl sie alles gab, war es nie genug. Die Kinder schrien, sie weinte. Der Gedanke, einfach zu verschwinden, kam auf – nicht weil sie gehen wollte, sondern weil sie keinen Ausweg mehr sah. Diese Gedanken erschrecken. Und doch sind sie real. Und sie zeigen, wie groß die Verzweiflung sein kann, wenn man dauerhaft überfordert ist.


Der Wendepunkt: Hochsensibilität verstehen

Der erste Lichtblick kam in Form eines Online-Kurses. Zwischen Babygeschrei und Haushalt lernte sie über Familienmuster, Kommunikation und persönliche Grenzen. Und dann fiel ein Wort, das alles veränderte: Hochsensibilität.

Plötzlich ergab so vieles Sinn: Die Schmerzgrenze bei Geräuschen. Die tiefe Erschöpfung nach sozialen Kontakten. Die ständige Reizüberflutung.


Kleine Schritte, große Wirkung

Mit diesem neuen Wissen begann sie, kleine Veränderungen in ihren Alltag zu integrieren:

  • Ohrenstöpsel beim Einschlafritual
  • Ruhepausen als Pflicht, nicht als Luxus
  • Stärkere Grenzen in Gesprächen mit ihrem Partner

Nicht alles lief glatt. Manche Fahrten mit den Kindern im Auto waren weiterhin der blanke Horror. Doch sie wusste: Das Problem war nicht sie – sondern das fehlende Verständnis für ihre Bedürfnisse.


Der schmerzhafte Blick auf alte Muster

Was am meisten schmerzte, war nicht der Lärm. Sondern der Satz ihrer Mutter:
„Mach dir doch nicht immer so viele Gedanken.“

Doch genau das tut sie. Sie denkt – und fühlt – für alle mit. Sie sieht, was andere nicht sehen. Sie spürt, was andere verdrängen. Diese Gabe kann zur Last werden, wenn sie nicht anerkannt wird.


Hochsensibilität ist keine Schwäche – sondern eine Stärke

Heute weiß sie: Hochsensibel zu sein bedeutet nicht, empfindlich oder kompliziert zu sein. Es bedeutet, mehr wahrzunehmen, tiefer zu fühlen und oft auch schneller zu erschöpfen. Sie hat gelernt, ihre Grenzen zu wahren. Für sich selbst einzustehen. Und anderen zu helfen, genau das auch zu tun.


Zusammenfassung

🔸 Hochsensible Mütter erleben den Alltag intensiver – sowohl in Freude als auch in Überforderung.
🔸 Ohne Verständnis und passende Strategien geraten sie schnell in Erschöpfung oder Isolation.
🔸 Der Weg zu mehr Selbstfürsorge beginnt mit dem Erkennen der eigenen Bedürfnisse – und der Erlaubnis, anders sein zu dürfen.


Du bist nicht allein. Und du bist nicht falsch.

15–20 % der Menschen sind hochsensibel – eine völlig normale neurologische Variante. Wenn du dich in diesem Text wiedererkennst oder jemanden kennst, dem es so geht: Nimm es ernst.

👉 Möchtest du lernen, besser mit deiner Hochsensibilität umzugehen? Dann vereinbare ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir – ich begleite dich gerne.

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Zertifiziertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF)

Ich bin Christina Eberitsch, systemische Beraterin mit Schwerpunkt Paare, Eltern und Familien in Rudolstadt. Als hochsensible Mama von vier Kindern und Ehefrau lebe ich authentisch das, was ich meinen Klienten vermittle.

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