Kinder gerecht werden

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Wie du mehreren Kindern gerecht wirst: Tipps für bewusste Elternschaft

Überblick

Wie du mehreren Kindern gerecht wirst, ohne dass die Situation eskaliert oder du ausbrennst.

Ich bin Christina Eberitsch, systemische Beraterin mit Schwerpunkt Familien in Unterwellenborn. Als hochsensible Mama von vier Kindern und Ehefrau lebe ich authentisch das, was ich meinen Klienten vermittle.

Wie du mehreren Kindern gerecht wirst: Tipps für bewusste Elternschaft

Kinder gerecht werden

Als Eltern streben wir danach, unseren Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen, ihnen möglichst gerecht zu werden. Wir wollen sie glücklich machen, sie beschützen und ihre Wünsche erfüllen. Doch oft vergessen wir dabei eine zentrale Frage: Was ist uns als Eltern wirklich wichtig?

Es gibt unzählige Situationen im Alltag, in denen wir scheinbar intuitiv handeln – oft getrieben vom Bedürfnis nach Harmonie oder dem Wunsch, jedem Kind gerecht zu werden. Doch diese Situationen können wir besser und bewusster meistern, wenn wir uns im Vorfeld Gedanken darüber machen, welche Werte und Prioritäten wir in unserer Familie leben möchten.

Ansprüchen im Alltag gerecht werden

Stell dir vor, du kommst mit deinen Kindern aus dem Kindergarten nach Hause. Alle wollen gleichzeitig etwas von dir: Es wird laut, die Stimmung ist angespannt. In diesem Moment können wir als Eltern leicht in den „Autopilot“ schalten und einfach versuchen, die Situation schnell zu beruhigen. Doch was wäre, wenn wir bereits vorher wüssten, wie wir mit solchen Momenten umgehen wollen?

Die entscheidende Frage: Was ist mir als Elternteil wichtig?

In stressigen Situationen hilft es, sich an die eigenen Werte zu erinnern. Diese Werte sind der Kompass, der uns durch den hektischen Alltag führt:

  • Ist mir Harmonie wichtig? Dann könnte ich versuchen, die Situation zu entschärfen, indem ich eine kleine Kuschelpause einlege.
  • Ist Gleichberechtigung ein wichtiger Wert für mich? Dann könnte ich dafür sorgen, dass jedes Kind nacheinander eine Minute bekommt, um seine Wünsche zu äußern.
  • Brauche ich gerade eine Pause, um selbst Kraft zu tanken? In diesem Fall könnte ich den Kindern mitteilen, dass ich fünf Minuten Zeit für mich brauche, bevor wir weitermachen.

Bewusstheit schafft Handlungsspielraum

Natürlich ist es in der Hektik des Alltags fast unmöglich, sich all diese Fragen in jedem Moment bewusst zu stellen. Daher ist es hilfreich, sich vorab über die eigenen Werte und Prioritäten klar zu werden. Wenn du beispielsweise weißt, dass mehrere Bedürfnisse gleichzeitig auf dich zukommen werden, halte kurz inne – vielleicht noch im Auto, bevor du die Kinder abholst. Nimm dir einen Moment, um zu spüren, was dir für den Rest des Tages wichtig ist:

  • Wie möchtest du das Abholen gestalten?
  • Wie viel Energie hast du noch?
  • Welche Stimmung möchtest du fördern?

Aufmerksamkeit und Energie

Jeder Mensch hat nur 100% Aufmerksamkeit zur Verfügung. Stell dir vor, deine Kinder, dein Partner oder andere Menschen kommen mit vielen Fragen und Ansprüchen auf dich zu – Fragen, die du nicht erwartet hast. In einer solchen Situation wirst du vermutlich 60–80% deiner Aufmerksamkeit für dich selbst brauchen, um eine Antwort oder Lösung zu finden. Das ist bei Erwachsenen oft kein Problem, denn sie können abwarten, bis du reagierst.

Bei Kindern jedoch ist das anders. Jüngere Kinder haben oft noch nicht die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, und Abwarten fällt ihnen schwer. Wenn du also unvorbereitet in eine solche Situation gehst und mit deiner Aufmerksamkeit überwiegend bei dir bist, weil du erst nachdenken musst, stehen die Kinder ratlos da – oder versuchen, noch lauter und präsenter zu werden, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen. Die Folge: Die Situation eskaliert.

Wenn du jedoch bereits im Vorfeld weißt, was deine Wünsche und Bedürfnisse sind, musst du in solchen Momenten keine Energie darauf verwenden, nach einer inneren Antwort zu suchen. Du kannst deine Aufmerksamkeit fast vollständig deinen Kindern widmen und dadurch viel schneller und effektiver auf ihre Bedürfnisse eingehen. Das schafft Raum für echte Lösungen und mehr Harmonie im Zusammenleben.

Schlussgedanken

Elternschaft bedeutet nicht nur, auf die Wünsche der Kinder einzugehen. Es erfordert, dass wir uns selbst immer wieder reflektieren und uns über unsere Werte klar werden. Denn nur wenn wir selbst wissen, was wir wollen, können wir unseren Kindern auf eine authentische und bewusste Weise gerecht werden.

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