
Ihr redet – und versteht euch trotzdem nicht? Auch Kommunikation in der Beziehung will gelernt sein.
Ein Gespräch beginnt harmlos. Und endet im Streit.
Oder in Schweigen.
Oder in dem Gefühl: „Ich komme einfach nicht an sie / ihn ran.“
Wenn du das kennst, bist du hier genau richtig. Denn Kommunikation ist kein Selbstläufer. Besonders dann nicht, wenn zwei Menschen sehr unterschiedlich fühlen, denken und sprechen – was in vielen Beziehungen der Fall ist, ohne dass es bewusst wahrgenommen wird.
In diesem Artikel erfährst du:
- warum Kommunikation oft ins Leere läuft,
- was unterschiedliche Erwartungshaltungen damit zu tun haben
- und wie du dein Gegenüber besser verstehen lernst – ganz ohne Kommunikationsregeln auswendig zu lernen.
Kommunikation – aber wozu eigentlich?
Ein Satz, der häufiger fällt, als man denkt:
„Ich wollte doch nur reden!“
Und dann: „Ja, aber was willst du denn jetzt von mir?“
Die Bedeutung der Kommunikation in der Beziehung kann nicht unterschätzt werden. Sie ist das Fundament jeder erfolgreichen Partnerschaft.
Hier beginnt das Dilemma.
Denn oft ist gar nicht klar: Was soll dieses Gespräch eigentlich bewirken?
Geht es um:
- das Teilen eines Gefühls?
- das Einholen eines Rates?
- die Suche nach einer Lösung?
👉 Wenn das nicht ausgesprochen wird, passiert Folgendes:
Der eine möchte sich einfach nur mitteilen.
Der andere bietet eine Lösung an – und der erste fühlt sich übergangen.
Oder umgekehrt: Jemand schildert ein Problem und erwartet konkrete Hilfe – doch das Gegenüber nickt nur verständnisvoll.
Beide gehen frustriert aus dem Gespräch.
Eine effektive Kommunikation in der Beziehung ist ein Schlüssel zur langfristigen Zufriedenheit und Glück.
Typische Missverständnisse:
- „Ich will nur reden“ vs. „Ich suche eine Lösung“
- „Ich brauch dein Mitgefühl“ vs. „Ich brauch deinen Plan“
- „Ich erzähl dir was“ vs. „Ich will, dass du es änderst“
Gefühlssprache trifft Sachlichkeit
Die Verbesserung der Kommunikation in der Beziehung kann zu mehr Zufriedenheit und Verständnis führen, was entscheidend für eine langfristige Partnerschaft ist.
In vielen Partnerschaften zeigt sich ein Muster:
Einer spricht über Gefühle, der andere über Fakten.
Das führt zu Aussagen wie:
- „Du redest komplett an meinem Thema vorbei.“
- „Ich verstehe nicht, was du von mir willst.“
- „Das ergibt für mich keinen Sinn.“
Hier kollidieren unterschiedliche Kommunikationsstile.
Der eine will Nähe, der andere Klarheit.
Der eine spricht bildlich, der andere analytisch.
Beide sind in sich stimmig – aber sie sprechen verschiedene Sprachen.
Worte – für manche präzise Werkzeuge, für andere fließende Ausdrucksmittel
Ein weiteres Thema, das leicht zu Missverständnissen führt:
Nicht alle Menschen gehen gleich mit Sprache um.
- Manche hören ganz genau hin und nehmen jedes Wort wörtlich.
- Andere reden eher frei heraus und meinen vieles sinnbildlich oder emotional.
Das bedeutet:
- „Du hast nie Zeit für mich“ kann für den einen ein Ausdruck tiefer Enttäuschung sein –
für den anderen ist es eine objektiv falsche Aussage, die sofort korrigiert werden muss.
Wenn das nicht erkannt wird, entstehen unnötige Verletzungen – obwohl niemand etwas Böses wollte.
Es geht nicht um „richtig“ oder „falsch“
Und genau hier kommt der wichtigste Punkt:
Keiner von euch macht es falsch.
Ihr macht es nur unterschiedlich.
Der erste Schritt ist: das zu erkennen.
Der zweite Schritt: neugierig zu werden.
Fragen wie:
- Wie tickt mein Gegenüber?
- Was braucht er oder sie, um sich verstanden zu fühlen?
- Wie kann ich mich mitteilen, ohne dass es beim anderen falsch ankommt?
Diese Haltung der Neugier verändert alles.
Nicht sofort. Aber Stück für Stück.
Wenn ihr euch ernsthaft füreinander interessiert, verändert sich alles
Denn was sich anfühlt wie ein Kommunikationsproblem, ist oft ein Verständigungsproblem.
Wenn ihr beginnt:
- weniger zu urteilen,
- mehr zu fragen,
- euch ehrlich füreinander zu interessieren,
… dann entsteht etwas Neues:
Eine Sprache, die nur euch gehört.
Fazit
Die Bereitschaft, an der Kommunikation in der Beziehung zu feilen, ist der Schlüssel zu einer tiefen emotionalen Verbindung.
Kommunikation in der Beziehung scheitert selten an mangelnder Liebe –
sondern daran, dass zwei Menschen nicht gelernt haben, einander wirklich zu verstehen.
Unterschiedliche Denk- und Fühlweisen sind normal.
Sie müssen nicht vereinheitlicht werden – nur sichtbar.
Wenn ihr euch gegenseitig beobachten, erklären und ernst nehmen lernt,
wird Kommunikation nicht perfekt, aber möglich. Und das ist oft schon ein riesiger Schritt.