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Trauma: Mehr als nur schreckliche Ereignisse – 3 Unterscheidungen

Überblick

Wusstest du, dass laut Experten ALLE in einer gewissen Form von Trauma betroffen sind?

Ich bin Christina Eberitsch, systemische Beraterin mit Schwerpunkt Familien in Unterwellenborn. Als hochsensible Mama von vier Kindern und Ehefrau lebe ich authentisch das, was ich meinen Klienten vermittle.

Trauma: Mehr als nur schreckliche Ereignisse – 3 Unterscheidungen

Die meisten Menschen denken bei Trauma an furchtbare und schreckliche Erlebnisse wie Krieg, Tod oder sexuelle Übergriffe. Tatsächlich gibt es den Begriff des Schocktraumas, der sich auf seelische Verletzungen durch einmalige, einschneidende Erlebnisse bezieht. Doch Trauma hat viele Facetten, und heute möchte ich zwei weitere Formen beleuchten: das entwicklungsbasierte Komplextrauma und das transgenerationale Trauma. Beide Arten betreffen viele Menschen in unserer Gesellschaft.


Entwicklungstrauma: Verletzungen der Kindheit

Entwicklungstrauma bezieht sich auf traumatische Erfahrungen, die während der Kindheit oder Adoleszenz auftreten und die normale Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen können. Diese Erfahrungen sind oft wiederholte oder langanhaltende traumatische Ereignisse wie Vernachlässigung, Missbrauch, häusliche Gewalt oder schwere Krankheit. Der Grad der traumatischen Ereignisse kann variieren – für ein Baby ist es traumatisch, alleine gelassen zu werden, da es von den Eltern abhängig ist. Psychische Gewalt wie Demütigung gehört ebenfalls dazu.

Diese Erlebnisse können schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische, emotionale und soziale Entwicklung eines Kindes haben. Wenn ein Kind ständig Bedrohungen oder extremem Stress ausgesetzt ist, können sich die normalen Entwicklungsprozesse stören. Entwicklungstrauma kann dazu führen, dass das Kind Schwierigkeiten hat, gesunde Beziehungen aufzubauen, Emotionen zu regulieren, mit Stress umzugehen, Vertrauen aufzubauen und sich sicher zu fühlen.

Die Auswirkungen von Entwicklungstrauma sind vielfältig und können das Verhalten, die kognitive Funktion, die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden betreffen. Kinder mit Entwicklungstrauma können Symptome wie Angstzustände, Depressionen, Reizbarkeit, Aggression, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Schwierigkeiten in der Schule zeigen.

Es ist wahrscheinlich, dass in unserer aktuellen Gesellschaft fast jeder in gewisser Weise von Entwicklungstrauma betroffen ist, da es vor einigen Jahren noch normal war, Babys nach der Geburt in einen separaten Raum zu bringen, Kinder zu züchtigen oder sie im Allgemeinen als weniger wertvoll anzusehen.


Transgenerationales Trauma: Die Last der Vorfahren

Transgenerationales Trauma bezieht sich auf die Idee, dass traumatische Erfahrungen von einer Generation auf die nächste übertragen werden können. Diese Theorie basiert auf der Annahme, dass traumatische Ereignisse, insbesondere wenn sie nicht angemessen verarbeitet werden, Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Verhalten einer Person haben können. Diese Auswirkungen können sich auch auf ihre Nachkommen auswirken.

Die Theorie des transgenerationalen Traumas geht davon aus, dass traumatische Erfahrungen genetische Veränderungen verursachen können, die von einer Generation auf die nächste übertragen werden. Obwohl die genaue Mechanik dieser Übertragung noch nicht vollständig verstanden ist, gibt es Hinweise darauf, dass epigenetische Veränderungen eine Rolle spielen könnten.

Transgenerationales Trauma kann sich auf verschiedene Arten manifestieren. Nachkommen traumatischer Ereignisse können eine erhöhte Anfälligkeit für psychische Störungen wie Angststörungen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Suchterkrankungen haben. Sie können auch Schwierigkeiten haben, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, emotionale Probleme haben oder Schwierigkeiten haben, mit Stress umzugehen.

Es ist wichtig zu betonen, dass transgenerationales Trauma nicht bedeutet, dass die Nachkommen die genauen Erfahrungen ihrer Vorfahren erleben. Stattdessen geht es um die Übertragung der Auswirkungen des Traumas auf psychologischer und manchmal sogar auf biologischer Ebene.

Die Anerkennung des transgenerationalen Traumas ist entscheidend, um das Verständnis und die Unterstützung von Menschen zu verbessern, die von den Folgen traumatischer Erfahrungen betroffen sind. Durch therapeutische Interventionen, Unterstützungssysteme und Bildung kann versucht werden, den Teufelskreis des transgenerationalen Traumas zu durchbrechen und die Heilung zu fördern.


Ein persönliches Anliegen

Abschließend möchte ich betonen, dass ich keine Traumatherapeutin bin. Dennoch kann ich dich dabei unterstützen, gestärkt durch den Alltag zu gehen und deinen Kindern möglichst wenig seelischen Ballast mitzugeben. Denn es ist wichtig sich mit dem Thema Trauma auseinander zu sezten.

Wenn du eine Beratung in Anspruch nimmst, dann stelle vorher sicher, dass die beratende Person den Zusammenhang und Unterschied zwischen Trauma, Hypervigilanz, Hochsensibilität und Autismus kennt.

Denn diese Reihe wird im Alltag schnell vertauscht. Nur wer auseinanderhalten kann, welche Auffälligkeiten zu welchem Thema gehören, kann mit dir gemeinsam die richtigen Strategien entwickeln.

Alles Liebe

Deine Christina

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